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Karriere-Kittel wird gebügelt

8 Tipps für das Medizinstudium im 1. Studienjahr in der Schweiz

Du hast gerade die Matura abgeschlossen und jetzt durch den Eignungstest erfolgreich einen Studienplatz ergattert. Herzlichen Glückwunsch. Doch damit sich dieses Hochgefühl nicht gleich in ein Tief verwandelt, findest du hier ein paar Ratschläge für Erstsemester-Studierende.

Ann-Kathrin I. Popp ist freie Autorin und publiziert im Medicus eJournal regelmässig Erfahrungen und Tipps aus ihrer eigenen klinischen Tätigkeit als Assistenzärztin.

Erste Tage in einem neuen Studium sind immer aufregend und auch anstrengend. Wie hunderte andere Studierende hast du deinen ersten Tag an der Universität und musst dich erst zurechtfinden. Viel Lernstoff, unübersichtliche Räumlichkeiten und dazu noch fremde Kommiliton:innen sind nur einige der Herausforderungen, die dabei auf die sogenannten “Erstis” zukommen. Hier sind einige Ratschläge, damit dein Medizinstudium als Erfolgsgeschichte anfängt.

Tipp 1: Suche dir frühzeitig eine Wohnung

Natürlich erfahren die Medizinstudierenden zum Teil eher kurzfristig von ihrem Glück, einen Studienplatz bekommen zu haben. Doch gerade dann darf man keine Zeit mehr verlieren und sollte sich zügig auf die Wohnungssuche machen. Seiten wie wgzimmer.ch helfen dabei weiter und vermitteln Wohngemeinschaften in der Schweiz. Übergangsweise kommt man zur Not auch in Airbnbs oder via Couchsurfing-Gemeinschaften unter.

Tipp 2 : Bewirb dich auf ein Stipendium

Selbst wenn du den Eindruck hast, dass du nicht talentiert genug bist oder das Geld schon irgendwie reichen wird, kann sich die Bewerbung auf ein Stipendium lohnen. Neben den kantonalen Unterstützungsgeldern gibt es viele privat geförderte Stipendien, welche man auch nicht zurückzahlen muss. Das kann dir später so manche schlaflose Nacht ersparen. Viele Stipendien sind für verschiedene Nischen gedacht (z.B. Stipendien für Studenten aus Bergdörfern).

Tipp 3: Besuche die Einführungsveranstaltungen an der Uni

Ja, es ist sicher schöner die ersten Unitage daheim Netflix zu schauen oder im Park in der Herbstsonne zu liegen. Doch neben zum Teil sehr wichtigen Informationen wie zum Beispiel zu den Prüfungen oder Gruppenarbeiten sind die Einführungsveranstaltungen auch die perfekte Gelegenheit die Mitstudierenden kennenzulernen. Zudem wird häufig ein Rundgang auf dem Campus organisiert, damit man sich nicht gleich am Anfang verläuft.

Tipp 4: Kaufe nicht zu viele Bücher

Ich hab damals ein kleines Vermögen gerade für neue Bücher ausgegeben. Erstens waren die meisten zu allgemein und ich habe sie kaum genutzt, zweitens hab ich die nötigen Informationen für Prüfungen aus den Vorlesungen mitgenommen. Wollte ich doch einmal etwas in einem Buch nachschlagen, habe ich dieses meistens durch die Bibliothek entweder als Ebook oder Druckwerk ausleihen können. Es gibt im gesamten Studium nur sehr wenige Bücher, die es sich wirklich lohnt zu besitzen und diese kauft man am besten gebraucht. Dazu gehören ein Anatomieatlas und später im Studium das SurfMED.

Tipp 5: Mach den ersten Schritt

Der Ratschlag ist so alt wie die Menschheit. Doch um neue Leute kennenzulernen, ist es in der Regel hilfreich, offen auf andere Studierende zuzugehen. Das mag einigen leichter fallen als anderen. Doch in so grossen Klassen wie es im Medizinstudium üblich ist, findet jeder seine Gruppe. Sei es dass man die Stille beim gemeinsamen Lernen schätzt oder die Partylust der anderen - jeder findet eine passende Clique. Und oft sind dies Freundschaften, die ein Leben lang halten.

Tipp 6: Geh zumindest am Anfang regelmässig in die Vorlesungen

Natürlich sind nicht alle Vorlesungen gleich spannend, relevant oder talentiert vorgetragen. Doch bis man ein Gefühl dafür hat, was wichtig und was zu vernachlässigen ist, sollte man einigermassen regelmässig die Universität besuchen. Nach einer Weile hat man dann den Dreh raus und weiss, welche Professorin gute Skripte schreibt, wer die prüfungsrelevanten Informationen hervorhebt und welche Tutoren einfach interessant vortragen. Dann kann man durchaus auch mal die Veranstaltungen am Freitagmorgen sausen lassen und stattdessen am Donnerstagabend etwas länger ausgehen.

Tipp 7: Tob dich im Unisport aus

Mal davon abgesehen, dass Sport ein super Ausgleich zur meist computerlastigen Lernerei ist und auch gegen Prä-Prüfungs-Depressionen hilft, ist es auch eine wunderbare Gelegenheit, Studierende anderer Fächer kennenzulernen. Viele Universitäten bieten ein vielfältiges Sportprogramm und damit die Möglichkeit, kostengünstig in verschiedene Sportarten hineinzuschnuppern.

Tipp 8: Lern eine neue Sprache

Ebenso wie beim Unisport hat man im Studium häufig die Zeit und die geistigen Ressourcen, eine neue Sprache zu lernen oder zu vertiefen. Das ist nicht nur preiswert, da die Universität Vergünstigungen für Studierende anbietet, sondern lohnt sich auch in Hinblick auf mögliche Studentenaustausche oder Auslandsaufenthalte.

Und zu guter letzt: habt Spass, nehmt das Leben nicht übermässig ernst und geniesst die Zeit. Trauert nicht bestandenen Prüfungen nicht lange nach, sondern rockt die nächste, schliesst Freundschaften, erlebt kleine und grosse Abenteuer und freut euch auf den Beruf als Ärzt*in. Das Studium, selbst bei zwölf Semestern Medizin, geht viel zu schnell rum und wird euch ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Bis zum nächsten Mal, träumt was Schönes!
Eure Ann-Kathrin