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Karriereweg Ärzt:in: Vom Medizinstudium bis zur Chefarztposition

Der Karriereweg von Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz ist klar strukturiert – vom Studium bis zur Führungsposition. Doch was bedeuten die verschiedenen Karrierestufen genau, wie lange dauert der Aufstieg und worin unterscheiden sich etwa ein Oberarzt und ein leitender Arzt konkret? In diesem Artikel findest Du alle Informationen zur Arzt-Hierarchie in der Schweiz – praxisnah, aktuell und speziell für alle, die sich für den Karriereweg als leitender Arzt interessieren.

Medicus

26.06.2025

Ärztliche Karrierestufen in der Schweiz im Überblick

Die Arztkarriere in der Schweiz folgt klaren Stufen – vom Studium bis zur Chefärzt:in. Doch viele fragen sich: Wer trägt auf welcher Stufe welche Verantwortung? Wie gelingt der Aufstieg zur Oberärzt:in oder leitenden Ärzt:in? Hier findest du eine praxisnahe Übersicht aller Karrierestufen in der Schweizer Medizinwelt.

1. Medizinstudium

Nach der Matura folgen sechs Jahre Studium an einer anerkannten Schweizer Universität. Der Abschluss ist der Master in Humanmedizin. Danach folgt das Staatsexamen.

2. Unterassistenz / Wahlstudienjahr

Im letzten Jahr des Medizinstudiums absolvieren angehende Ärzt:innen in der Schweiz mehrere Praktika in Kliniken – diese Phase wird als Unterassistenz oder Wahlstudienjahr (WSJ) bezeichnet. Im deutschen Sprachraum entspricht dies dem "Praktisches Jahr" (PJ) oder dem sogenannten Elective Term. Ziel ist, verschiedene Fachbereiche kennenzulernen und praktische Erfahrung zu sammeln. Über unsere Community erhalten Medizinstudierende authentische Einblicke, Bewertungen zu Arbeitgebern sowie Unterstützung bei der Planung und Stellensuche.

3. Assistenzarzt / Assistenzärztin

Nach dem Staatsexamen startet die postgraduierte Weiterbildung. Diese Phase dauert je nach Fachgebiet 5–6 Jahre. Ziel ist der Facharzttitel.

4. Oberarzt / Oberärztin

Nach Abschluss der Facharztausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung kann eine Oberarztstelle übernommen werden. Oberärzt:innen tragen medizinische Verantwortung, führen jüngere Kolleg:innen an und sind oft auch in der Weiterbildung engagiert.

5. Leitender Arzt / Leitende Ärztin

Der Titel "Leitender Arzt / Leitende Ärztin" bezeichnet eine Führungsrolle in der Klinikstruktur. Man ist hier sowohl medizinisch als auch organisatorisch verantwortlich, meist für eine ganze Abteilung.

6. Chefarzt / Chefärztin

Die höchste Position in der klinischen Hierarchie. Chefärzt:innen tragen die Gesamtverantwortung für ein Fachgebiet und haben eine strategische Leitungsfunktion.

Wie werde ich Oberarzt / Oberärztin in der Schweiz?

Um Oberarzt bzw. Oberärztin zu werden, ist ein Facharzttitel Pflicht. Dazu kommen in der Regel:

  • 1–3 Jahre Berufserfahrung als Facharzt

  • Engagement in Weiterbildung, Forschung oder Lehre

  • Teamfähigkeit und medizinisches Leadership

Die genauen Anforderungen variieren je nach Institution und Fachgebiet.

Der Weg zur leitenden Ärztin / zum leitenden Arzt in der Schweiz

Die Position als leitende:r Ärzt:in gehört zu den verantwortungsvollsten Rollen im Schweizer Gesundheitswesen. Sie vereint medizinische Expertise mit organisatorischer Führungsverantwortung – oft über ganze Abteilungen hinweg. Doch wie erreicht man diese Karrierestufe? Welche Voraussetzungen sind nötig, und wie lange dauert der Weg dorthin?

Wie lange dauert es, leitender Arzt / leitende Ärztin zu werden?

In der Regel musst du mit mindestens 10 bis 15 Jahren vom Studienbeginn bis zur Leitungsposition rechnen – je nach Fachrichtung, Weiterbildungsdauer und Stellenlage. Der Weg führt meist über mehrere Jahre Berufserfahrung als Fachärzt:in und Oberärzt:in.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um leitender Arzt / leitende Ärztin zu werden?

Neben dem Facharzttitel sind meist mehrere Jahre Erfahrung als Oberärzt:in erforderlich. Führungskompetenz, Weiterbildung in Management oder Public Health sowie wissenschaftliches Engagement können die Chancen auf eine Leitungsposition verbessern.

Wo finde ich offene Stellen als leitender Arzt in der Schweiz?

Auf Medicus findest du täglich aktualisierte Stellenangebote für leitende Ärzt:innen in allen Fachrichtungen – mit praktischen Filtern nach Region, Fachgebiet und Karrierestufe.

Wie viele leitende Ärzte gibt es in der Schweiz?

Genaue Zahlen schwanken je nach Quelle, aber laut FMH-Statistik ist etwa jede zehnte berufstätige Ärztin bzw. jeder zehnte Arzt in einer Führungsfunktion tätig – also als Oberärzt:in, leitende:r Ärzt:in oder Chefärzt:in.

Ist eine Habilitation notwendig, um leitende:r Ärzt:in zu werden?

Nein, eine Habilitation ist nicht zwingend erforderlich, kann aber je nach Universitätsklinik von Vorteil sein oder gar erwartet werden, insbesondere in forschungsnahen Fachgebieten.

Leitender Arzt / Leitende Ärztin vs. Chefarzt / Chefärztin: Unterschiede

Der Hauptunterschied liegt im Umfang der Verantwortung. Chefärzt:innen sind meist Teil der Spitalleitung, treffen strategische Entscheide und tragen die Gesamtverantwortung für ein Fachgebiet. Leitende Ärzt:innen sind für die medizinische und organisatorische Leitung einer Abteilung zuständig.

Chefarzt / Chefärztin – die Spitze der klinischen Laufbahn

Die Funktion als Chefärztin oder Chefarzt stellt die höchste ärztliche Führungsposition innerhalb eines Schweizer Spitals dar. Chefärzt:innen tragen die Gesamtverantwortung für ein medizinisches Fachgebiet – fachlich, organisatorisch und strategisch. Sie sind meist Teil der Spitalleitung, arbeiten eng mit der Geschäftsführung zusammen und beeinflussen die Entwicklung ihrer Institution massgeblich mit. Für diese Rolle braucht es mehrjährige Erfahrung als leitende:r Ärzt:in, ausgeprägte Führungskompetenz sowie betriebswirtschaftliches Verständnis. Oft wird auch eine Weiterbildung in Spitalmanagement, Public Health oder Betriebswirtschaft vorausgesetzt. Chefärzt:innen vertreten die Klinik nach aussen, führen ärztliches Personal, fördern die Weiterbildung und sind häufig auch in Forschung und Lehre engagiert.

Gibt es Unterschiede zwischen öffentlichem und privatem Spital?

Ja, vor allem hinsichtlich Titelvergabe, Lohnstruktur und Hierarchiedichte. Private Spitäler sind oft etwas flacher organisiert, aber auch abhängiger von wirtschaftlichen Kriterien.

Wie unterscheidet sich die Arzt-Hierarchie in der Schweiz von Deutschland?

Die Stufen sind ähnlich, jedoch ist in der Schweiz die Weiterbildung klarer geregelt (durch das SIWF) und der Titel "Facharzt" meist Voraussetzung für Aufstiegschancen.

Karriereweg Ärzt:in Schweiz – Fazit

Die ärztliche Laufbahn in der Schweiz ist klar strukturiert, aber herausfordernd. Vom Studium über die Assistenzzeit bis hin zur leitenden Funktion braucht es nicht nur Fachwissen, sondern auch Führungskompetenz, Ausdauer und strategisches Denken. Besonders auf höheren Stufen zählen Organisationstalent, Weiterbildungen und Erfahrung in Lehre oder Forschung.

Wer die einzelnen Karrierestufen kennt und sich gezielt vorbereitet, hat beste Chancen – sei es im öffentlichen Spital, in der Privatklinik oder in der Praxis. Mit der richtigen Planung und Unterstützung steht dir der Weg bis zur Klinikleitung offen.

Begleitung auf jedem Karriereschritt – Verbände im Überblick

Jede Karrierestufe hat ihre eigene Dynamik und ihre eigene Interessenvertretung. Ob Medizinstudierende, Assistenzärzt:innen, Oberärzt:innen oder Kaderärzt:innen: Diese drei Organisationen setzen sich gezielt für dich ein, bieten Beratung, Vernetzung und starke berufspolitische Stimmen:

swimsa – Swiss Medical Students’ Association

Die swimsa vertritt über 10’000 Medizinstudierende in der Schweiz und bietet Austauschprogramme, politische Mitbestimmung und Infos zu Karrierewegen bereits ab dem Studium.

vsao – Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärzt:innen

Der vsao engagiert sich für faire Arbeitsbedingungen, Weiterbildung und politische Interessenvertretung der angestellten Ärzteschaft – insbesondere in der Assistenz- und Oberarztphase.

VLSS – Verein Leitender Spitalärzt:innen der Schweiz

Der VLSS ist die standespolitische Stimme der Chefärzt:innen und leitenden Spitalärzt:innen in der Schweiz. Er setzt sich für Qualität, Vorsorge und starke Rahmenbedingungen auf Kaderstufe ein.