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Erfolgreich als Arzt oder Ärztin in der Schweiz durchstarten – Chancen, Herausforderungen und wertvolle Tipps von Raphael Minder, Medimeo

Die Karriere als Ärztin oder Arzt in der Schweiz bietet viele Chancen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Raphael Minder, Experte in der Ärztevermittlung, unterstützt mit Medimeo Mediziner:innen aus der Schweiz und dem deutschsprachigen Raum bei der Jobsuche. Im Interview spricht er über den Schweizer Arbeitsmarkt für Ärzt:innen, die wichtigsten Faktoren bei der Bewerbung und gibt wertvolle Tipps für Bewerber:innen.

Medicus

14.04.2025

Raphael, wie unterstützt Medimeo Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz bei der Stellensuche?

Ärzt:innen sind zwar gut vernetzt, aber es fehlte ihnen die Zeit, sich aktiv um einen Jobwechsel zu kümmern. Unser Vorteil ist, dass wir ein starkes Netzwerk haben und eng mit Arbeitgebern in der Schweiz verbunden sind. Dadurch haben wir einen sehr guten Marktüberblick und können gezielt unterstützen.

Was ist der grösste Mehrwert von Medimeo für Ärzte und Ärztinnen?

Wir begleiten unsere Kandidat:innen durch den gesamten Bewerbungsprozess und sind der spezialisierte Sparringpartner, mit dem man alles diskutieren kann . Besonders hilfreich ist unsere Unterstützung bei Gehaltsverhandlungen, da viele nicht genau wissen, was sie fordern können oder wie sich Löhne in der Schweiz zusammensetzen.

Wie unterstützt ihr Bewerber:innen aus dem Ausland?

Wir fokussieren uns besonders auf Ärztinnen und Ärzte aus dem deutschsprachigen Raum, da sie in der Regel die besten Voraussetzungen für eine reibungslose Integration in den Schweizer Arbeitsmarkt mitbringen.. Gerade bei administrativen Fragen ist unser Wissen ein grosser Vorteil – sei es bei der Diplomanerkennung, der Berufsausübungsbewilligung oder allgemeinen bürokratischen Hürden. Natürlich können wir den Kandidat:innen nicht ganz alles abnehmen, aber wir stehen mit unserer Erfahrung beratend zur Seite.

Welchen zusätzlichen Mehrwert bietet ihr internationalen Bewerber:innen?

Auch wenn die Sprache für viele Ärzt:innen aus Deutschland oder Österreich kein Problem ist, gibt es doch einige kulturelle Unterschiede. Welche Region passt am besten zu den persönlichen Bedürfnissen? Welches Spital oder welche Praxis ist die richtige Wahl? Welche Entwicklungsmöglichkeiten stehen zur Debatte? Wir schauen uns das Gesamtpaket an: Was bedeutet ein bestimmtes Gehalt in der Schweiz wirklich?

Beispielsweise reicht ein reiner Vergleich des Bruttolohns nicht aus, denn Lebenshaltungskosten, Steuern und Sozialversicherungen unterscheiden sich von Land zu Land. Ausserdem helfen wir bei ganz praktischen Dingen wie der Wohnungssuche oder Versicherungen. Und natürlich unterstützen wir auch bei der Erstellung eines professionellen Bewerbungsdossiers, das die Anforderungen der Schweizer Arbeitgeber abdeckt.

Was gefällt dir besonders an deinem Beruf?

Ich liebe es, die Geschichten unserer Kandidat:innen zu hören. Viele haben beeindruckende Karrieren und Lebensgeschichten hinter sich und schicken sich nun zu einem nächsten spannenden Schritt an! Sie auf diesem Weg zu begleiten und ihr Vertrauen zu gewinnen, macht mir grosse Freude. Gleichzeitig schätze ich die engen Beziehungen zu unseren Partnern – wenn wir Arbeitgeber mit passenden Kandidat:innen zusammenbringen, entsteht oft eine Win-win-Situation, die ohne uns nicht zustande gekommen wäre. Insbesondere weil wir von vielen Ansprechpartnern aus Spitälern und Praxen als Sparringpartner wahrgenommen werden. Wir kennen den Schweizer Markt sehr gut, was extrem geschätzt wird.

Ist eure Arbeit mit der erfolgreichen Vermittlung abgeschlossen?

Nein, ganz im Gegenteil. Wir bleiben die ersten sechs Monate in engem Kontakt mit unseren Kandidat:innen, um sicherzustellen, dass alles gut läuft. Falls Fragen auftauchen oder es Unsicherheiten gibt – etwa in der Kommunikation mit dem Vorgesetzten –, sind wir jederzeit da. Auch ist uns eine langfristige Beziehung zu unseren Auftraggebern sehr wichtig.

Welche Tipps gibst du Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland, die sich in der Schweiz bewerben möchten?

Mein wichtigster Tipp: Nicht nur den Bruttolohn vergleichen! Viele denken, dass sie in der Schweiz automatisch viel mehr verdienen. Doch man muss sich genau anschauen, welche Abzüge es gibt, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind und welche Benefits ein Arbeitgeber bietet. Ausserdem rate ich immer, sich mindestens sechs Monate Zeit zu nehmen, um wirklich in der Schweiz anzukommen. Die Abläufe im Gesundheitssystem sind anders, das Abrechnungssystem muss neu gelernt werden und auch die Teamkultur kann sich stark von anderen Ländern unterscheiden.

Grundsätzlich ist so ein Wechsel nicht von heute auf morgen möglich und sinnvoll: Es braucht eine gewisse Zeit, sich über seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche bewusst zu werden – und leider muss man auch einige Monate für die Bearbeitung der MEBEKO-Anerkennungen einplanen. Das braucht also auch eine Portion Geduld!!

Vielen Dank!

Raphael Minder

Geschäftsführer Medimeo

Raphael Minder ist Senior Berater in der Ärzte-Rekrutierung und Geschäftsführer von Medimeo, der Personalberatung für Ärzte und Ärztinnen.

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