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Ärztegesundheit in der Krise – Wie ReMed hilft, Ärzten und Ärztinnen in der Schweiz unterstützt

Krisen machen auch vor Ärzte nicht halt. Studien zeigen, dass Ärztinnen zunehmend mit psychischen Belastungen und arbeitsbedingtem Stress zu kämpfen haben. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung sind sie häufiger von Burnout, Depressionen und Angststörungen betroffen. Das Angebot von ReMed bietet Hilfe in akuten Krisen und fördert die Prävention von psychischen Belastungen in der Ärzteschaft.

Medicus

07.09.2021

Psychische Belastungen als Arzt oder Ärztin – Ein wachsendes Problem

Die Berufsgruppe der Ärzt:innen ist besonders gefährdet, psychische Probleme zu entwickeln. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung:

  • Höhere Werte auf der Burnout-Skala.

  • Häufigeres Auftreten von Depressionen und Angststörungen.

Warum sind Ärzt:innen besonders betroffen?

  • Hohe Arbeitsbelastung und lange Arbeitszeiten.

  • Hohe Verantwortung und Angst vor Behandlungsfehlern.

  • Schwierigkeiten, Hilfe für sich selbst in Anspruch zu nehmen.

Studien bestätigen, dass Ärzt*innen oft einsam mit ihren Problemen bleiben, da sie es gewohnt sind, anderen zu helfen, aber selten Unterstützung für sich selbst suchen.

ReMed – Ein wichtiges Hilfsangebot für Ärzte und Ärztinnen

ReMed ist ein Unterstützungsangebot speziell für Ärzt*innen in der Schweiz. Es bietet Hilfe in akuten Krisensituationen und wirkt präventiv durch Weiterbildungen und Coaching-Gruppen.

Angebote von ReMed:

  1. 24-Stunden-Helpline: Rund um die Uhr erreichbar für schnelle Hilfe.

  2. Mail-Kontakt: Rückmeldung innerhalb von 72 Stunden durch ein Ärzteteam.

  3. Coaching-Gruppen: Austausch in kleinen Gruppen zu belastenden beruflichen Themen.

  4. Workshops und Weiterbildungen: Präventive Angebote zur Gesundheitsförderung mit interaktivem Theater.

Warum ReMed wichtig ist für die Patientenversorgung

Die psychische Gesundheit von Ärztinnen hat einen direkten Einfluss auf die Qualität der Patientenversorgung. Ärztinnen, die sich Unterstützung holen, können besser für ihre Patient*innen da sein. Deswegen sind niederschwellige Hilfsangebote wie ReMed besonders wichtig.

ReMed-Zahlen im Überblick:

  • 170 Kontaktaufnahmen im Jahr 2020 (+5% im Vergleich zu 2019).

  • Hauptgründe: Arbeitsbelastung, administrative Überforderung, psychische Beeinträchtigungen, Angst vor Behandlungsfehlern und Zukunftsängste.

Wie läuft die Unterstützung durch ReMed ab?

  1. Kontaktaufnahme: Telefonisch über die 24-Stunden-Helpline oder per Mail. Auch Drittpersonen können den Erstkontakt herstellen.

  2. Beratung: Ein Arzt oder eine Ärztin des ReMed-Teams meldet sich zurück.

  3. Vermittlung von Fachpersonen: Je nach Bedarf werden spezialisierte Berater*innen vermittelt.

  4. Vertraulichkeit: ReMed unterliegt dem Patientengeheimnis und den gesetzlichen Meldepflichten. Alle Gespräche finden auf Augenhöhe statt.

ReMed: Unterstützung für alle Fachrichtungen

Das ReMed-Angebot richtet sich an Ärzt:innen aus allen Fachrichtungen, die mit beruflichen Belastungen kämpfen. Ob Stress, Überlastung oder psychische Symptome – ReMed bietet Unterstützung und Prävention für eine gesündere und resilientere Ärzteschaft.

Weitere Informationen

Erfahre mehr über ReMed und lies Erfahrungsberichte von betroffenen Ärzt*innen auf der offiziellen Webseite: www.remed.fmh.ch

Quellen

  • [1] Limbrecht-Ecklund, K. Flaig, T. Gündel, H. Traue, H. C. und Jerg-Bretzke, L. (2014). Psychische Gesundheit und Arbeitsbelastung bei Ärztinnen und Ärzten: Eine Studie zur Erfassung der Effort-Reward-Imbalance. In Prävention und Gesundheitsförderung, 2015(10), 11-21. Springer-Verlag Berlin Heidelberg.

  • [2] Beschoner, P. Limbrecht-Ecklundt, K. und Jerg-Bretzke, L. (2019). Psychische Gesundheit von Ärzten: Burnout, Depression, Angst und Substanzgebrauch im Kontext des Arztberufes. In Der Nervenarzt, 2019(9), 961-974, Springer Medizin Verlag.

  • [3] ReMed-Leitungsausschuss. (2021). ReMed: Jahresbericht 2020. In Schweizerische Ärztezeitung, 102(10), 352-353, EMHMedia.