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Arbeiten als Ärztin oder Arzt in der Schweiz: MEBEKO-Anerkennung und 6 essenzielle Tipps

Eine Stelle in einem neuen Land kann aufregend und inspirierend sein. Falls du eine Karriere als Arzt oder Ärztin in der Schweiz in Erwägung ziehst, geben wir dir hier nebst Tipps zu Arbeits- sowie Aufenthaltsbewilligung auch ein paar Infos mit, was beispielsweise bezüglich Versicherungen oder bei der Wohnungssuche zu beachten ist.

Corinna Seitz

30.01.2024

Du strebst eine medizinische Karriere in der Schweiz an? Dieser Schritt ist nicht nur aufregend, sondern steckt auch voller Möglichkeiten. Damit nichts schief geht und du bestens vorbereitet bist, möchten wir dir in diesem Leitfaden 6 praktische Tipps für deinen reibungslosen Start mit an die Hand geben. So steht deiner Karriere als Arzt bzw. als Ärztin nichts mehr im Wege.

Tipp 1: Die Anerkennung deines Arzt / Ärztin - Diploms in der Schweiz

Bevor du deine Karriere in diesem wunderschönen Land starten kannst, ist es entscheidend, dass dein medizinisches Diplom hier auch anerkannt wird. Dieser Prozess wird durch die Medizinalberufekommission (MEBEKO) des Bundesamts für Gesundheit (BAG) geregelt. Falls du dein Studium in EU/EFTA-Staaten absolviert hast, kann es in der Regel meist direkt anerkannt werden. 

Solltest du dein Diplom ausserhalb dieser Staaten erworben haben, müssen zusätzliche Voraussetzungen (z.B. Berufserfahrung) für die Anerkennung erfüllt werden. Und vergiss nicht: Neben der Anerkennung deines Diploms musst du auch ausreichende Sprachkenntnisse in der Amtssprache des Kantons nachweisen, in dem du arbeiten möchtest. 

Die Anerkennung deines Diploms in der Schweiz ist der erste Schritt, um hier als Arzt oder Ärztin tätig sein zu können. Mehr Informationen über diesen Prozess findest du auch in unserem Artikel zur Anerkennung des Arztdiploms in der Schweiz. Sobald dein Diplom anerkannt ist, steht deiner Karriere in einer Praxis oder einem Spital nichts mehr im Wege!

Tipp 2: Deine Aufenthalts- / Arbeitsbewilligung für die Schweiz

Ein weiterer wichtiger Schritt für Ärzte und Ärztinnen ist die Erlangung der Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung für die Schweiz. Für EU/EFTA-Bürgerinnen und -Bürger vereinfacht die Personenfreizügigkeit diesen Prozess erheblich. Du musst lediglich eine Aufenthaltsbewilligung bei deiner zukünftigen Wohnsitzgemeinde beantragen und dabei einige Dokumente (z.B. Arbeitsvertrag oder eine Erklärung deines Arbeitgebers) vorlegen. 

Falls du aus einem Land ausserhalb der EU/EFTA kommst, benötigst du zusätzlich eine spezielle Qualifikation, wie zum Beispiel langjährige Berufserfahrung. In diesem Fall muss dein Arbeitgeber folgendes nachweisen: 

  • Deine Anstellung ist im wirtschaftlichen Interesse der Schweiz.

  • Dein Arbeitgeber konnte auf dem lokalen Arbeitsmarkt keine geeigneten Fachkräfte finden.

Sind diese Punkte erfüllt, musst du dich innerhalb von 14 Tagen nach deiner Ankunft in der Schweiz bei der Einwohnerkontrolle anmelden. Erst wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, kannst du deine Arbeit in einer Praxis oder einem Spital aufnehmen. Mehr Infos hierzu findest du auch in diesem Artikel.

Tipp 3: Die richtigen Versicherungen

Als neuer Arbeitnehmer bzw. als neue Arbeitnehmerin trittst du in das System der Schweizer Sozialversicherungen ein. Allerdings werden nicht alle Versicherungsbeiträge direkt von deinem Lohn abgezogen. Dies betrifft insbesondere die Kranken- und Unfallversicherung, die wesentliche Bestandteile deiner sozialen Absicherung sind:

  • Krankenversicherung: Diese Versicherung ist für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Schweiz verbindlich. Innerhalb von drei Monaten nach Einreise oder Arbeitsbeginn musst du eine private Krankenversicherung abschliessen.

  • Unfallversicherung: Bei einer Arbeitszeit von mehr als acht Stunden pro Woche übernimmt dein Arbeitgeber die Versicherung und zieht die Prämie von deinem Lohn ab. Bei weniger Arbeitsstunden musst du dich dagegen um deine eigene private Unfallversicherung kümmern.

Tipp 4: Wichtige Anlaufstellen für Ärzte und Ärztinnen in der Schweiz

Als Arzt oder Ärztin in der Schweiz sind die Medizinalberufekommission (MEBEKO) und das Medizinalberuferegister (MedReg) unverzichtbare Anlaufstellen: 

  • MEBEKO: Anerkennung deines Diploms

  • MedReg: Dokumentation deine Berufsausübung und Qualifikationen 

Beide Organisationen bieten dir Unterstützung und Orientierung, um deinen Start in der Schweiz zu erleichtern. Ausserdem bietet der Verband der Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (vsao) nützliche Informationen zu aktuellen Themen in den Bereichen Arbeitsbewilligung, Weiterbildung und setzt sich zudem für gute Arbeitsbedingungen für die Spitalärztinnen und -ärzte sowie die ärztliche Weiterbildung ein.

Tipp 5: Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

In der Schweiz bietet sich Ärztinnen und Ärzten ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Insgesamt stehen über 40 Facharzttitel in verschiedenen medizinischen Bereichen zur Verfügung. Zudem können sich Mediziner und Medizinerinnen in 37 Schwerpunktbereichen weiterbilden und Fähigkeitsausweise für spezielle Behandlungsmethoden erwerben. 

Alle Ausbildungen finden dabei an anerkannten Einrichtungen statt, die erworbenen Qualifikationen werden europaweit anerkannt. Eine detaillierte Übersicht und Suchmöglichkeiten für die verschiedenen Bildungswege findest du beim Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF).

Tipp 6: Anlaufstellen zur Wohnungssuche in der Schweiz

Als angehender Arzt bzw. als angehende Ärztin steht neben der beruflichen Etablierung natürlich auch die Suche nach einem passenden Zuhause in der Schweiz an. Die Wohnungssuche kann dabei für viele eine Herausforderung darstellen. Daher haben wir hier einige wertvolle Tipps und Anlaufstellen für dich: 

  • Betreibungsauszug bereinigen: In der Schweiz muss in der Regel ein aktueller Auszug aus dem Betreibungsregisterauszug vorgelegt werden. Ein sauberer Auszug erhöht deine Chancen bei Vermietern.

  • Klassische Suche nutzen: Neben Online-Portalen solltest du auch Kleinanzeigen und lokale Aushänge beachten.

  • Bestätigung des Arbeitgebers vorlegen: Füge deinen Unterlagen die Bestätigung deines zukünftigen Arbeitgebers bei.

  • Überzeugende Bewerbung verfassen: Ein ansprechender "Lebenslauf" kann dir bei der Wohnungssuche ebenfalls helfen.

  • Zur Besichtigung vorbereitet sein: Bringe alle notwendigen Dokumente zur Besichtigung mit.

  • Nachmieter- und Wohnungstauschangebote prüfen: Hier kannst du oft schnelle Lösungen finden.

  • Befristete Wohnungen erwägen: Befristete Wohnungen stellen eine gute Option für kurzfristige Aufenthalte dar.

  • Untermiete in Betracht ziehen: Eine Untermiete kann eine gute Möglichkeit sein, eine temporäre Wohnung zu finden.

Beim Mieterinnen und Mieterverband findest du zusätzliche Informationen zu Mietrecht und Co. Ausserdem haben wir hier noch einige hilfreiche Anlaufstellen zur Wohnungssuche für dich: 

  • Homegate

  • Newhome

  • Immoscout24

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